Hochwasser in Allershausen

Allershausen

Glimpflich davon gekommen ist die Gemeinde Allershausen nach den Pfingstferien 2013. Massive und langanhaltende Regenschauer überzogen von Donnerstag bis Montagabend weite Teile Bayerns. Auf Grund der Wassermassen stiegen auch die Flüsse Mühlbach, Glonn und Amper erheblich an. Bereits am Sonntag den 02.06.2013 um 21:00 Uhr trafen sich Bürgermeister Popp und die Führung der Feuerwehr im Gerätehaus zu einer ersten Lage- und Krisenbesprechung ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Glonn bereits eine Höhe von 2,61 Metern erreicht und überschritt somit die Meldestufe 2 (2,50m), mit stark steigender Tendenz. Zum Vergleich: Im Vormonat war der durchschnittliche Pegelstand der Glonn bei 0,6m! Aufgrund der schlechten Wetterprognosen wurden die Bewohner, deren Gebäude an Flüssen angrenzen, durch die Feuerwehr über die bevorstehende Situation informiert. Parallel hierzu wurden durch die Feuerwehren aus Leonhardsbuch, Tünzhausen und Allershausen im Kieswerk Sandsäcke gefüllt. Gegen 23 Uhr drangen in der Ampertalstraße geringe Mengen Wasser in mehrere Keller ein, die Bewohner konnten sich allerdings selbst mit Pumpen helfen. Auch im Bereich der Seestraße wurden mehrere Keller von gefährdeten Hausbewohnern und Feuerwehr kontrolliert. Gegen 00:12 Uhr wurde das First Responder Team der Feuerwehr Allershausen dann noch zu einem Notfall angefordert. Um 00:34 Uhr musste die Feuerwehr Allershausen dann erneut ausrücken. Entgegen der Befürchtung des Hochwassers, ging es allerdings auf die Autobahn A9 zu einem Verkehrsunfall. Gegen 01:30 Uhr rückte aber auch hier das letzte Fahrzeug wieder in das Feuerwehrhaus ein und die Helfer konnten sich erst einmal schlafen legen, um wieder Kräfte für das noch bevorstehende Hochwasser zu sammeln.
Am Montag den 03.06.2013 gegen 11:30 Uhr wurden die freiwilligen Helfer der Feuerwehr zu weiteren Maßnahmen alarmiert, die Lage in Allershausen spitzte sich mehr und mehr zu. Der Parkplatz an der Kienberger Straße sowie die Maibaumwiese wurden überschwemmt. Der Glonn-Pegel hatte zur Zeit der Alarmierung einen Wasserstand von 3,10 Metern erreicht (2,50 über Normal) - Tendenz weiter steigend. Im Bauhof wurden die am Vortag gefüllten Sandsäcke für die Gemeindebürger bereitgestellt. Des Weiteren wurden die Feuerwehren Aiterbach, Leonhardsbuch und Tünzhausen erneut ins Kieswerk Allershausen beordert, um weitere Sandsäcke zu befüllen. Mittlerweile stieg auch das Grundwasser in der Nähe der Gewässer an, was nun zum Wassereintritt in Kellern entlang der Glonntal-, Josef-Schmidt-, Kienberger-, Kirch- und Münchner Straße sowie An den Weiden führte. Hier konnte durch die Feuerwehr Allershausen nur bedingt Hilfe geleistet werden, da das Grundwasser immer wieder in die Keller zurückgedrückt wurde. Gegen 15:00 Uhr musste eine Sandsackbarrikade entlang der Kienberger Straße vom Kindergarten bis zum dortigen Supermarkt verlegt werden. Um 16 Uhr erreichte die Glonn dann ihren Höchststand von 3,31m. Dies führte zu einem geringen Übertritt der Glonn in den Feuerwehrhof bis zum dortigen „Glonnbrückerl“. Auch diese Lage konnte mit Sandsäcken stabilisiert werden. Bis 22:00 Uhr wurden von der Feuerwehr noch Keller von besorgten Bürgern kontrolliert und, wenn möglich, abgepumpt. Die Feuerwehr Aiterbach pumpte in der Ampertalstraße ebenfalls einen Keller leer. Den letzten Einsatz an diesem Tag führte die Einsatzkräfte der Feuerwehren Tünzhausen und Allershausen gegen 22:34 Uhr auf den Feldweg zwischen Nörting und Tünzhausen. Hier hatte sich ein VW Bus auf dem überschwemmten Weg festgefahren und musste befreit werden. Gegen 23:30 Uhr wurde die Einsatzbereitschaft im Gerätehaus aufgelöst. Einen weiteren Alarm gab es noch in der Nacht von Montag auf Dienstag, in der Ampertalstraße gelangte Grundwasser in einen Keller.

Nach kurzer Nachtruhe schrillten dann gegen 7:30 Uhr erneut die Funkwecker. „Mehrere Hochwasser Einsätze im Gemeindebereich“ lautete die Alarmmeldung. Trotz des in der Nacht von Montag auf Dienstag stark gesunkenen Glonnpegels, sorgte nun der erhöhte Grundwasserspiegel für mehrere Keller unter Wasser. Auch die Schule in Allershausen war vom Grundwasser betroffen, dort drang aus einer Dränage Wasser in den Physik- und Chemieraum. Mit mehreren Pumpen konnte die Feuerwehr Leonhardsbuch hier den Wasserstand kontrollieren und somit Schlimmeres verhindern. Die am Vortag in der Kienberger Straße verlegten Sandsäcke wurden wieder auf Paletten aufgeschichtet. Einen Teil der Sandsäcke holte das THW Freising ab und verbrachte es zur Feuerwache nach Freising-Lerchenfeld. Der Großteil der Sandsäcke allerdings wurden im Landkreis nicht mehr benötigt und entsorgt. Am Dienstag Nachmittag wurden durch die Kreiseinsatzzentrale noch Nasssauger nach Schnotting zur überörtlichen Hilfe angefordert, um eine Küche von Wasser zu befreien. Gegen 20:00 Uhr standen keine weiteren Einsätze mehr an.
In der Nacht auf Mittwoch fiel der Pegel der Glonn dann glücklicherweise auf ein „normales“ Niveau. Gegen 19:00 Uhr trafen sich erneut freiwillige Feuerwehrler im Gerätehaus, um einige Keller, sowie eine Tiefgarage vom Grundwasser zu befreien. Umfassende Reinigungs- und Wartungsarbeiten im Feuerwehrgerätehaus wurden am folgenden Samstag fortgeführt.

Im Vergleich zu den Milliardenschäden in weiten Teilen Bayerns, kam Allershausen hier nochmal mit einem blauen Auge davon. Dennoch sorgten die Notfälle und Reinigungsarbeiten, die das Hochwasser hinterlassen hatte für sehr viel Arbeit und Engagement bei den Einsatzkräften der Feuerwehren im Gemeindebereich. Hier möchten wir nochmal darauf hinweisen, dass es sich bei den Mitgliedern der Feuerwehren der Gemeinde Allershausen (Aiterbach, Leonhardsbuch, Tünzhausen sowie Allershausen) um ehrenamtliche und somit freiwillige Helfer handelt, gemäß unserem Motto: Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit.
 


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung Hochwasserschäden
Einsatzstart 1. Juni 2013 21:00
Fahrzeuge KdoW
TLF 16/25
V-LKW
RW 1
Alarmierte Einheiten FF Aiterbach
FF Leonhardsbuch
FF Tünzhausen
FF Allershausen